Wir freuen uns, wenn wir miteinander Ihre Kirchliche Hochzeit planen. Gern beziehen wir Ihre Wünsche mit ein. Schön ist es, wenn Familie und Freund*innen den Gottesdienst mitgestalten. An dieser Stelle haben wir für Sie einige praktische Tipps für die Gestaltung Ihres Traugottesdienstes zusammengestellt. Wir verweisen dabei gern auf die eigens für die Trauung erstellte Homepage der Evang.-Luth. Kirche in Bayern unter dem schönen Titel "Die Feier deiner Liebe". Wenn Sie dort nicht fündig geworden sind, dann empfehlen wir Ihnen noch den Internetauftritt von www.evangelisch.de.
Detailfragen zum Gottesdienst besprechen wir im Traugespräch.
Es ist Ihr großer Auftritt: der Einzug in die Kirche. Es gibt von uns (fast) keine Vorgaben. Wer rechts oder links geht, ob sie engehakt oder Hand in Hand in die Kirche: das überlassen wir Ihnen. Machen Sie es so, wie Ihnen zumute ist.
Wovon wir nicht besonders begeistert sind, ist die alte Tradition, nach der die Braut von Ihrem Vater in die Kirche geführt wird und vorne vom Bräutigam in „Empfang“ genommen wird. Diese Tradition entspringt einem patriarchalischem Gesellschaftsbild, das dem Gleichheitsprinzip von Mann und Frau widerspricht. Kein Mann kann sich etwa vorstellen, von seiner Mutter in die Kirche geführt und an seine Frau übergeben zu werden. Bitte beziehen Sie diese Gedanken in Ihre Überlegungen mit ein.
Trauspruch
Eine gute Tradition ist der Trauspruch. Das ist ein Vers aus der Bibel, der wie ein Motto über Ihrem gemeinsamen Leben stehen soll. Wir finden: wenn Sie als Paar sich gemeinsam einen Bibelvers aussuchen, dann ist das auch eine gute Gelegenheit, um über ihre Erwartungen an die Ehe und ihr Verständnis göttlichen Segens ins Gespräch zu kommen.
Der Trauspruch kann so etwas wie ein Geländer sein, an das sich das Paar halten kann. Das Bibelwort kann zum Beispiel zur Liebe ermuntern. Oder es gibt Ratschläge für eine gelingende Zweisamkeit. Oder es ist ein Versprechen. Oder es enthält die Zusage Gottes, dass er Sie auch in schweren Tagen trägt, begleitet und schützt. Oder es ist einfach "nur" ein Dank für das Leben und die Liebe, die Gott Ihnen schenkt. Sie können selber in der Bibel blättern. Oder Sie probieren den Trauspruchgenerator aus. In drei Schritten lässt sich ein passender Bibelvers finden.
Lieder
Musik macht einen Traugottesdienst erst richtig stimmungsvoll. Doch was ist geeignet? Hier finden Sie klassische und moderne Lieder mit Hörbeispielen.
Achten Sie darauf, dass die Lieder möglichst leicht singbar sind. Eine Mischung aus alten und neuen Liedern empfiehlt sich. Schön ist es, wenn jede*r wenigstens ein Lied gut und gern mitsingen kann. Manchmal hat die Familie eine Geschichte mit einem bestimmten Lied – das sollte im Gottesdienst vorkommen. Werden ausschließlich Lieder aus dem Gesangbuch gewählt, dann ist kein Liedblatt notwendig. Trotzdem entscheiden sich Paare häufig dafür, ein Liedblatt zu gestalten oder von Freunden gestalten zu lassen. Es ist eine schöne Erinnerung an die Trauung.
Trauversprechen
Natürlich wissen wir: Sie haben auf dem Standesamt bereits JA gesagt. Es kann also nichts mehr schief gehen.
Natürlich glauben wir auch, dass Sie sich die Ehe versprechen in der Absicht, ein Leben lang beieinander zu bleiben. Und doch ist es gut, dieses JA nochmal laut in der Öffentlichkeit auszusprechen. Wenn Sie sich eher aufgeregt oder nah am Wasser gebaut einschätzen, dann empfehlen wir: Lassen Sie sich einfach von Ihrer Pfarrerin oder Ihrem Pfarrer fragen, ob Sie miteinander leben, sich lieben und stützen möchten, vergeben und wenn es sein muss auch um die Liebe zueinander ringen wollen. Ein "Ja, mit Gottes Hilfe" von Ihnen genügt als Antwort.
Manche Paare nutzen diesen besonderen Moment auch für eine selbst geschriebene Liebeserklärung. Machen Sie es so, wie Sie möchten. Unsere Empfehlung: Wählen Sie eine sichere Variante. Sie müssen nichts auswendig sagen. Wenn doch: haben Sie den Text griffbereit.
Ringwechsel
In manchen Standesämtern ist der Ringwechsel üblich, in einigen nicht. Im Gottesdienst sollte der Ringwechsel nur dann vorkommen, wenn Sie sich die Ringe nicht schon bereits im Standesamt einander angesteckt haben. Eine Wiederholung dieses Rituals in der Kirche macht wenig Sinn.
Fürbitten
Die Fürbitten sind der Ort, an wir für das Hochzeitspaar beten. Wir freuen uns, wenn Freund*innen und Familienmitglieder ihre Wünsche und Bitten für das Paar im Gebet Gott antragen. Wichtig ist uns aber auch, dass im Gebet an die Menschen gedacht wird, die nicht oder nicht mehr in einer Partnerschaft leben und daran zu tragen haben. An Ihrem Festtag darf der Blick auf die Menschen geweitet werden, die gerade nichts zu feiern haben.
Es ist immer etwas Besonderes, wenn die Beteiligten die Fürbitten selbst formulieren. Wir helfen gern dabei.
Kollekte
Wenn wir feiern, dann ist dies Ausdruck Ihrer Lebensfreude, aber auch Beweis unserer finanziellen Möglichkeiten. An einem Festtag wie dem Ihrer Kirchlichen Trauung ist es darum gute Tradition, auch an die Menschen zu denken, die die Lebensfreude verloren haben und nicht feiern können. Mit der Kollekte sollen diese unterstützt werden. Wichtig ist uns, dass die Kollekte für einen Zweck bestimmt ist, der Ihnen persönlich am Herzen liegt. Viel leicht haben Sie in den Medien von einem Schicksal ge hört, dass durch eine Spende etwas gelindert werden kann; oder ein Projekt, dass sich zu unterstützen lohnt.
Dabei muss das Projekt nicht im kirchlichen Bereich durchgeführt werden, kann aber. Denn unsere Kleinwalsertaler Gemeinde und die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern leistet einen großen Sozialbeitrag und ist auch auf Spenden angewiesen. Gerade haben wir die Kreuzkirche in Hirschegg barriefrei erreichbar gemacht. Vielleicht ist Ihnen diese Baumaßnahme eine Unterstützung wert. Oder das Waisenhaus in Manila, mit dem unsere Gemeinde viele Jahre verbunden ist.
Blumen
Der Altar in der Kreuzkirche ist in der Regel mit Blumen geschmückt. Sie können selbstverständlich auch für einen Blumenschmuck nach Ihrem Geschmack sorgen. Sie haben somit die Möglichkeit, pas send zum Brautstrauß oder Ihren Lieblingsfarben und - blumen den Blumenschmuck zu wählen. Von Hochzeitspaaren wird gern ein Gesteck für den Altar bestellt, sowie kleiner Blumenschmuck an den Bankreihen.
Sollten Kinder beim Auszug aus der Kirche Blumen streuen, bitten Sie, in der Kirche nur ganze Blüten, also keine einzelnen Blätter, zu werfen. Bei feuchter Witterung verfärbt sich durch die Blüten die Fliesen in der Kirche. Einzelne Blütenblätter mögen die Kinder bitte nur vor der Kirche streuen.
Fotografieren
Das Fotografieren oder Filmen im Gottesdienst ist möglich. Wir bitten Sie jedoch, dass Sie eine Person aus Ihrer Festgesellschaft bestimmen, die Fotos zu machen. Die Person bekommt den besten Platz und kann auch gern während des Gottesdienstes den Platz wechseln, solange die Feierlichkeit Ihrer Trauung gewahrt bleibt. Damit werden auch alle Hochzeitsgäste entlastet, die sich dann umso mehr auf die gottesdienstliche Feier einstellen können. Sonst schauen sich Ihre Gäste später auf den Fotos an, was sie hätten erleben können.